Streitpunkt: Auswahl der Spielsachen – Wenn es nicht mehr nach Mama’s Geschmack geht
Es gibt Dinge, die muss man als Eltern erst einmal lernen. Hat man nicht gerade ein Schreibaby, sind die ersten Lebensjahre der Kleinen meist sehr friedlich. Gerade wenn man bereits ein älteres Geschwisterkind hat, lernt man die Stunden alleine mit den ganz kleinen besonders schätzen. Lassen sie sich doch noch so einfach beeindrucken. Da reicht ein Schlüsselbund und die Sinne sind für Minuten bis zu Stunden befriedigt. Doch spätestens im Trotz-Alter, wenn die Kleinen das zweite bis dritte Lebensjahr erreichen und der eigene Wille durch bricht müssen wir etwas fest stellen: Gerade was das Spielzeug betrifft, sind wir nun nicht mehr der absolute Bestimmer. Wo früher bespielt wurde, was vorgesetzt wird, gilt nun unter Umständen: „Laaaangweilig, will ich nicht!“ Das sorgfältig ausgewählte Holzspielzeug mit dem Prädikat -pädagogisch wertvoll und fordert alle Sinne- hat da ausgedient, noch bevor es zum Zug kam.
Was aber nun tun, wenn die selbst ausgewählten Dinge zum Spielen der Kleinen so gar keinen Anklang finden?
Hier hilft vor allem Akzeptanz. Zum einen lehnen Kinder sich gerade in jungen Jahren einfach gerne gegen ihre Eltern auf. Gerade bei dem Spielzeug, welches für die Eltern so eine Bedeutung zu haben scheint, macht das Ablehnen doch besonders Spaß. Das freudig erwartungsvoll strahlende Elterngesicht in ein frustriertes zu verwandeln hat doch etwas für sich. Deshalb zum einen nicht persönlich nehmen und zum anderen: Geduld haben. Schenkt man der Ablehnung gar keine große Aufmerksamkeit widmen sich die Kinder evtl. ganz von selbst in einer unbeobachteten Minute dem neuen Spielzeug. Und wenn nicht: Hinnehmen.
Es ist laut, bunt, sperrig – aber die Kinder lieben es
Aus eigener Erfahrung weiß ich, was es heißt die Wohnung voller großer Spielmaschinen zu haben. Riesige Spieltische (zumindest in den Augen der Kinder) mit tausend Knöpfen und Funktionen, kunterbunte Lauflernwägen und ohrenbetäubend laute Musikinstrumente zieren den Wohnzimmerboden und machen dem Staubsauger das Leben schwer. Doch leider muss ich mir eingestehen: Gerade diese Dinge lieben Kinder im Kleinkind-Alter. Für den Sohnemann mit einem Jahr gekauft, sieht man plötzlich seine drei-jährige Schwester freudestrahlend einen Knopf nach dem anderen drücken. Kinder sind einfach neugierig und lieben das Entdecken. Je mehr unterschiedliche Funktionen ein Gerät hat, desto länger ist es spannend.
Die Mischung macht’s
Sicher, wir Eltern wünschen uns Kinder, deren Fantasie von selbst anspringt. Die in kleinen Bauklötzen Menschen sehen und aus Dreiecken und Vierecken Häuser bauen. Doch ist man mal ehrlich zu sich selbst: Auch wir möchten ab und an inspiriert und beeindruckt werden, ohne das Köpfchen groß anzustrengen. Die Phantasie der Kinder wird im Rausch der Glückshormone sowieso angeschaltet. Da wird der laute, grelle Spieltisch auf einmal mit einer Decke zur leisen Höhle…
Kinder haben glückliche Augen wenn sie spielen, egal ob pädagogisch wertvoll oder einfach nur knallbunt! Auf www.kinder-tipps.com habe ich meine eigenen Erfahrungen zusammen getragen und außerdem zahlreiche Spielideen gefunden, die auf jeden Fall lange Freude bereiten. Vielleicht ist etwas für das eigene Kind dabei? Nicht immer nur pädagogisch wertvoll, eventuell auch einfach mal nur toll.